Die Geschichte:
Artikel in der WAZ vom 7.5.2002-11-15 Ein Artikel,
der nciht gerade Sympathen für den "Querulanten" Schreiber
verrät:
Zuschauer im Gericht landet in der
Haftzelle wegen ungebührlichen
Verhaltens
Als „Prozessbeobachter“ des „Beamtendumm-Fördervereins“ gab
sich ein Bueraner gestern vor dem buerschen Strafgericht
aus. Eh er sich versah, saß er in Haft. Wegen
ungebührlichen Verhaltens vor Gericht, wie Richter
Klaus Rumberg begründete.
Der Mann ist bereits gerichtsbekannt.
Mehrfach hat er schon an Verhandlungen als so genannter „Prozessbeobachter“ teilgenommen.
Gestern war er mit einer Kamera „bewaffnet“ und
in ein weißes T-Shirt mit dem Aufdruck „Beamtendumm
Förderverein – Prozessbeobachter“ erschienen.
Er vertrete eine Justiz-Opfer-Bürgerinitiative.
Richter Rumberg wollte, wie die Staatsanwältin,
nicht akzeptieren, dass der Mann mit diesem T-Shirt im
Zuschauerraum bleibt – und forderte ihn auf, den
Sitzungssaal zu verlassen, bevor die nächste Verhandlung
aufgerufen werde. Der Mann lehnte ab. Dann müsse er
damit rechnen, eine Ordnungsstrafe zu bekommen, klärte
Rumberg auf. Das nahm er in Kauf, ließ der
Zuschauer den Richter wissen.
Der rief zunächst die Schutzleute
des Gerichts und dann die nächste Verhandlung auf.
Die unterbrach er sogleich, um zunächst den Fall des
Prozessbeobachters zu lösen. Der Richter bat den Mann
an den Zeugentisch: „Ich brauche nicht nach
vorne zu kommen, ich bin die Öffentlichkeit“,
sagte er. Aus der Entfernung konnte der Richter nicht alle
Details auf dem T-Shirt erkennen, weshalb er einen Wachmann
bat, die Zeilen vorzulesen.
Nachdem der ganze Fall ins Protokoll
aufgenommen war, bat der Richter die Staatsanwältin,
eine Ordnungsstrafe zu beantragen. 150 € hielt
sie für angemessen. Rumberg machte daraus drei Tage
Ordnungshaft, da er eine Geldstrafe wegen des Verhaltens
des Mannes für nicht ausreichend hielt.
Inzwischen spielte der Mann auf der
Zuschauerbank nervös mit den Fingern. Er könne
nun sofortige Beschwerde einlegen, klärte Rumberg
auf. Aber: Die habe keine aufschiebende Wirkung. Als die
Wachleute ihn unmittelbar danach in Richtung Zelle führten,
verabschiedete sich der „Prozessbeobachter“ mit
den Worten: „Bis nächste Woche“. Gh |