Rechtsmissbrauch als Spekulanten Chance:
Gewinne einfahren durch Prozesse - Das
Beispiel der SCO Group
Und natürlich Maulkörbe für
die, die sich kritisch zu Wort melden. >>>
Die SCO group ist eine Ansammlung aus
Beteiligungen - und der Zweck der Firma scheint
nicht der zu sein, ein Produkt anzubieten. Vielmehr
geht es darum, durch teure Prozesse gegen Branchenriesen
Geld zu erwirtschaften - durch gewinnbringende
Vergleiche.Eine Firma, welche in rechtliche Auseinandersetzungen
verwickelt wird, bei der es um hunderte von Millionen
Dollar geht, wird natürlich schwer behindert
- der Aktienwert fällt - der Kapitalfluss
stockt - der Kreislauf der Firma wird instabil
- ein Herzinfarkt kann nicht ausgeschlossen werden.
Jahrelange Prozesse mit Milliardenforderungen - da ist ein Vergleich
mit ein paar hundert Millionen doch meist die billigere Lösung.
Es geht gar nicht mehr um eine echte Suche nach Recht und Gerechtigkeit
- es geht um Grauzonen des Rechts, um Auslegungen und Interpretationen
- es gilt, so viel rechtliche Unsicherheit wie möglich zu erzeugen,
um den potentiellen Geldgeber zur Zahlung eines Vergleichs zu zwingen.
Je unverständlicher die Begründung für so einen Prozess
ist, umso grösser ist die Angst der Börsianer, dass was
dran sein könnte |
Wie Microsoft zur Ader gelassen wurde:
2001 war das Ms Dos Betriebssystem Geschichte. Ein Betriebssystem
aus der Steinzeit. Neben Ms Dos gab es auch noch Dr Dos - ein
erfolgloses Konkurrenzsystem - welches einer Firma namens Caldera
gehörte. Grösster Aktionär bei Caldera war damals
die Canopy group. Und die Canopy group war vorübergehend
zugleich grösster Aktionär bei der SCO group. Wie konnte
man aus der wertlos gewordenen Caldera noch Geld rausholen -
das war die Frage.
Und Ralph Yarro, der damalige Chef der Canopy Group mit dem
wertlosen Caldera im Portemonnaie hatte die Antwort und setzte
sie mit der SCO Group um: Am besten durch einen Prozess gegen
Microsoft. Caldera verklagte den reichen Rivalen wegen Geschäftsschädigung
und behauptete, Microsoft habe die eigene Software bewusst so
verändert, dass das DrDos Betriebssystem am Markt chancenlos
wurde.
Caldera hatte Erfolg: Microsoft liess sich nach einigen gerichtlichen
Kämpfen aussergerichtlich auf einen Vergleich ein und zahlte
250 Millionen Dollar - eine Viertel Milliarde !!!
Mehr
bei Heise
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Und
dann IBM ?
Mit einer Viertel Milliarde Dollar Gewinn aus einer
Prozess Spekulation in der Hinterhand lassen sich noch grössere
Prozesse führen. Das erfolgreiche Strickmuster "Schadensersatzklage"
wurde nun gegen einen weiteren Wirtschaftsriesen eingesetzt - gegen
IBM . Es geht um angeblich geklaute Linux Software Codes. Eine Milliarden
Spekulation.
Allerdings hat sich IBM von Anfang an - konsequent verteidigt. Ein "Freikaufen" ist
nach dem Verlauf der gerichtlichen Verfahren inzwischen fast ausgeschlossen. (Juli
2009)
Rechtsmissbrauch als echte Chance ?
Wenn man solche Nachrichten hört, dann könnte
man glatt auf die Idee kommen, dass mithilfe
von Recht und Gesetz Firmen legal erpresst werden
können. Derartige Schlussfolgerungen ergeben
sich auch aus der detailierten SCO Berichterstattung
auf groklaw.net
Den Hauptschaden tragen nicht die zur Zahlung genötigten
Firmen - den Hauptschaden trägt die Gesellschaft, die den
Glauben an Recht und Gesetz verliert. Das ganze Rechtssystem -
nur noch ein Vorwand zum Geld schinden. Dass
Prozesse ein Mittel sein können, um sich arglistig zu bereichern
- das wissen inzwischen auch schon die kleinen Gauner - Adresbsuchbetrüger,
Abofallen Besitzer - Unterschriftenerschleicher jeder Art.
siehe Rechtsmissbrauch
als Geschäftsidee
Da lachen ja die Hühner
Klar, dass auch Hollywood die "Schadensersatzklage" schon
lange als Lacher entdeckt hat. Winkeladvokaten, die sich einen
vorgetäuschten Schaden mit Millionen bezahlen lassen. Gerichte
in Pomp und Würde , die nur noch den Hammer fallen lassen
können wie bei einer Versteigerung.
"... Hier haben wir ein paar Rechte, wer bietet, zum ersten,
zum zweiten und zum.... "
Unberechenbarkeit - die Korrosion des Rechtssystems
Voraussetzung solcher von vornherein
auf Vergleich abzielenden Prozesse ist, dass
der Ausgang eines Prozesses ungewiss ist. Wenn
diese Ungewissheit und Unklarheit eines Prozessausgangs
zur Regel wird, spiegelt sie die Unzuverlässigkeit
und Unberechenbarkeit des Rechtssystems.
"Vor dem Gericht und auf hoher See ist jeder allein auf sich
gestellt". Dieser Spruch aus den Zeiten der Willkürherrschaft
hat heute wie damals seine Berechtigung. Das Rechtssystem ist keine
sichere, verlässliche Einrichtung für die Durchsetzung
von Gerechtigkeit, sondern ein schwankendes Schiff, das unvorhersehbaren
Einflüssen ausgesetzt ist.
Ein deutliches Zeichen für die Unberechenbarkeit
des Rechtssystems setzen die meinungsrechtlichen
Verfahren - ( worum es ja eigentlich auf diesen Info
Seiten geht).
Wenn
jede Instanz abwechselnd mal den Kläger
mal den Beklagten siegen lässt - wenn schon
die Grundrechte so völlig
beliebig ausgelegt werden können - wer kann
da noch auf das Recht vertrauen ?
(Siehe die eye net Verfahren).
Verrechnet
In Sachen SCO ist die Rechnung am Ende nicht aufgegangen. Siehe
Wikipedia Chronologie Was die SCO aber nicht daran hindert,
weiter gegen Kritiker ihrer Geschäftsmethoden mit Maulkörben
vorzugehen. (Stand Juli 2009)
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