Der Film "Bananas!* von Fredrik Gertten
schildert einen Gerichtsprozess in Los Angeles, in dem durch Pestizide
krank gewordene Bananenplantagen-Arbeiter aus Nicaragua gegen Dole
prozessieren.
Seit Wochen steht der schwedische Regisseur und Produzent
Fredrik Gertten und sein neuer Dokumentarfilm "Bananas!*" unter
Dauerbeschuss durch den Bananen-Multi Dole und dessen Anwälte.
Die weltweit agierenden Imperatoren aus den Bananenrepubliken vesuchten
zunächst den Film über Gerichte in den USA zu stoppen. Das
misslang. Was belegt, dass es in den USA offensichtlich sehr schwer ist,
Zensurmassnahmen
über die Gerichte durchzusetzen.
Macht nichts - für einen schwerreichen Grosskonzern gibt es viele
Wege.
Der Film sollte am Wettbewerb des "Los Angeles Filmfestival" teilnehmen.
Er war dorthin eingeladen worden. Nun wurde er auf Druck von einigen
Sponsoren, die in Verbindug zu Dole stehen, vom Wettbewerb ausgeschlossen.
Fredrik Gertten und der Produktionsfirma WG-Film wird mit immensen Schadenersatzforderung
gedroht, wenn sie den Film nicht zurückziehen.
Hier
die Briefe der Dole Anwälte - Hier
die Dokumentation der Attacken
Das war's ? Nicht ganz: Amerika ist nicht Europa. Das Festival ist zwar
in die Knie gegangen, aber es fand es doch nötig, sich ein Feigenblatt
umzuhängen - der Film soll nun in einem Sonderprogramm gezeigt werden. Mehr
Info |
Nachtrag Februar 2010
Auf der Berlinale im Februar 2010 berichteten das Schwedische Film Institut
(EDN) und die Produktionsfirma des Bananas Films über den Fortgang der
Geschichte.
Nachdem der Film doch noch bei den Los Angeles Filmfestspielen gezeigt
werden durfte, begann die Bananenfirma Dole die Knochenmühle der Justiz
einzusetzen. 6 Monate dauerten die Angriffe. Dann wurde der Film im Schwedischen
Parlament vorgeführt, und die Dole Anwälte rieten dem Konzern, den Angriff
abzublasen.
Dieses Maulkorb Verfahren hatte also ein Happy end. Auf der Berlinale
nun berichteten die Verteidiger des Films, wie teuer und zeitraubend
die Verteidigung gewesen ist - und welche Lehren wohl die kleinen Produktionsfirmen
und unabhängigen Filmemacher daraus ziehen könnten.
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