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Archivkopie: http://www.netzwelt.de/news/79181-geflutet-ddos-attacken-gegen-verbraucherschutzseiten.html

Aufklärungs-Websites über Abofallen unter Beschuss

Geflutet: DDoS-Attacken gegen Verbraucherschutzseiten

Verbraucherschutz

Verschiedene Internetseiten, die über Abofallen und vermeintliche Gratisdienste informieren, sehen sich derzeit starken DDoS-Attacken ausgesetzt. Dabei legen Unmengen an Anfragen die betroffenen Homepages lahm. Sie werden mit automatischen Seitenaufrufen quasi geflutet. Die Verbraucherschützer vermuten Betreiber von so genannten Abofallen hinter den Attacken.

Verbraucherschutzportale wie zum Beispiel antiabzocke.net, abzocknews.de, nicht-abzocken.eu, adressbuchbetrug.info und rotglut.org sind zur Zeit massiven DDos-Angriffen ausgesetzt und nicht erreichbar. Seit dem 10. Dezember 2008 werden die Seiten mit automatisierten Anfragen überflutet und lahm gelegt. Der Server von abzocknews.de wurde mit 20 Gigabit, beziehungsweise 20.000 Megabit pro Sekunde attackiert. Allein für diesen Angriff sind rund 40.000 Rechner aus einem Bot-Netz nötig.

Adrian Fuchs, Betreiber von abzocknews.de, vermutet im Gespräch mit netzwelt die Macher von Abofallen, über die seine Seite aufklärt, hinter den Attacken: "Die Abzocker wollen Weihnachtsgeld." Er ist sich sicher mit der Berichterstattung auf seiner Seite einen "Volltreffer" gelandet zu haben. In einem Verbraucherschutzforum wird vermutet, dass die Urheber aus Wien stammen. Beliebt sind etwa Routenplaner, Rechercheseiten zu Horoskopen oder Vornamen oder Downloaddienste.

Abofallen und Nutzlosdienste

Als Abofallen oder auch Nutzlosdienste werden Internetseiten bezeichnet, die auf den ersten Blick ein kostenloses Angebot offerieren. Nur bei genauerem Hinsehen des Kleingedruckten oder der Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist der Hinweis auf die Kosten zu entdecken. Viele Menschen suchen nicht nach diesem Kostenhinweis, da die angebotenen Inhalte oder Dienstleistungen auf vielen anderen Seiten kostenlos verfügbar sind.

Nach Meinung der Betreiber dieser dubiosen Webseiten gehen Verbraucher mit einer Anmeldung einen Vertrag über ein Abo ein. Einige Wochen nach der Anmeldung landet dann eine Rechnung über einen Betrag, der oft bei rund einhundert Euro liegt, im Briefkasten des bis dahin ahnungslosen Surfers. Wird nicht gezahlt, folgt eine Mahnung. Um die Angemahnten einzuschüchtern, stammt die Mahnung meist von einem Rechtsanwalt, einer Rechtsanwältin oder einem Inkassobüro - die Betreiber könnten auch selbst Mahnungen verschicken. Wer immer noch nicht reagiert, wird mit weiteren Mahnungen, allerletzten Mahnungen und Drohungen von Gerichtsverfahren unter Druck gesetzt. Bisher hat aber noch kein Abofallen-Betreiber einen seiner vermeintlichen Kunden vor Gericht gezerrt.

Seiten bieten Hilfe bei Abzocke

Auf Portalen wie antiabzocke.net, nicht-abzocken.eu, fair-ebiz.org und abzocknews.de, aber auch im netzwelt-Forum finden Betroffene von solchen Rechnungen Hilfe. Dass die Verbraucherschutzseiten offline sind, nutzt in erster Linie den Betreiber der so genannten Abofallen, ist sich Adrian Fuchs sicher. Solange seine und die anderen Homepages offline seien, finden Opfer von Abzockern dort keine Informationen über das richtige Verhalten gegenüber der "mafiös strukturierten Nutzlosbranche".

Zeitgleich zu den Attacken startete auch wieder der vermehrte Versand von Rechnungen und Zahlungsaufforderungen durch die "DIS - Deutsche Inkassostelle GmbH" und dem "Collector Forderungsmanagement". Diese Firmen wickeln das Mahnungswesen für Webseiten wie nachbarschaftspost.com, mega-downloads.net, opendownload.de und andere ab.

Bei ungerechtfertigten Rechnungen von Abofallen sollte man in keinem Fall zahlen. Die folgenden Mahnungen und Drohungen besitzen meist keine Grundlage. Rechtlich verbindliche Hilfe bieten Verbraucherzentralen und Rechtsanwälte. Weitere Informationen über Abzocker, Abofallen und Nutzlosdienste finden Sie derzeit im netzwelt-Forum oder bei antispam.de, boocompany.com und computerbetrug.de.


 
 
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