Aufklärungs-Websites über Abofallen unter Beschuss
Geflutet: DDoS-Attacken gegen Verbraucherschutzseiten
Verschiedene Internetseiten, die über Abofallen
und vermeintliche Gratisdienste informieren, sehen
sich derzeit starken DDoS-Attacken ausgesetzt. Dabei
legen Unmengen an Anfragen die betroffenen Homepages
lahm. Sie werden mit automatischen Seitenaufrufen quasi
geflutet. Die Verbraucherschützer vermuten Betreiber
von so genannten Abofallen hinter
den Attacken.
Verbraucherschutzportale wie zum Beispiel antiabzocke.net,
abzocknews.de, nicht-abzocken.eu, adressbuchbetrug.info und rotglut.org sind zur Zeit massiven DDos-Angriffen ausgesetzt
und nicht erreichbar. Seit dem 10. Dezember 2008 werden
die Seiten mit automatisierten Anfragen überflutet
und lahm gelegt. Der Server von abzocknews.de wurde mit
20 Gigabit, beziehungsweise 20.000 Megabit pro Sekunde
attackiert. Allein für diesen Angriff sind rund 40.000
Rechner aus einem Bot-Netz nötig.
Adrian Fuchs, Betreiber von abzocknews.de, vermutet im
Gespräch mit netzwelt die Macher von Abofallen, über
die seine Seite aufklärt, hinter den Attacken: "Die
Abzocker wollen Weihnachtsgeld." Er ist sich sicher mit
der Berichterstattung auf seiner Seite einen "Volltreffer" gelandet
zu haben. In einem Verbraucherschutzforum wird vermutet,
dass die Urheber aus Wien stammen. Beliebt sind etwa Routenplaner,
Rechercheseiten zu Horoskopen oder Vornamen oder Downloaddienste.
Abofallen und Nutzlosdienste
Als Abofallen oder auch Nutzlosdienste werden Internetseiten
bezeichnet, die auf den ersten Blick ein kostenloses Angebot
offerieren. Nur bei genauerem Hinsehen des Kleingedruckten
oder der Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist der
Hinweis auf die Kosten zu entdecken. Viele Menschen suchen
nicht nach diesem Kostenhinweis, da die angebotenen Inhalte
oder Dienstleistungen auf vielen anderen Seiten kostenlos
verfügbar sind.
Nach Meinung der Betreiber dieser dubiosen Webseiten gehen
Verbraucher mit einer Anmeldung einen Vertrag über
ein Abo ein. Einige Wochen nach der Anmeldung landet dann
eine Rechnung über einen Betrag, der oft bei rund
einhundert Euro liegt, im Briefkasten des bis dahin ahnungslosen
Surfers. Wird nicht gezahlt, folgt eine Mahnung. Um die
Angemahnten einzuschüchtern, stammt die Mahnung meist
von einem Rechtsanwalt, einer Rechtsanwältin oder
einem Inkassobüro - die Betreiber könnten auch
selbst Mahnungen verschicken. Wer immer noch nicht reagiert,
wird mit weiteren Mahnungen, allerletzten Mahnungen und
Drohungen von Gerichtsverfahren unter Druck gesetzt. Bisher
hat aber noch kein Abofallen-Betreiber einen seiner vermeintlichen
Kunden vor Gericht gezerrt.
Seiten bieten Hilfe bei Abzocke
Auf Portalen wie antiabzocke.net, nicht-abzocken.eu, fair-ebiz.org
und abzocknews.de, aber auch im netzwelt-Forum finden
Betroffene von solchen Rechnungen Hilfe. Dass die Verbraucherschutzseiten
offline sind, nutzt in erster Linie den Betreiber der so
genannten Abofallen, ist sich Adrian Fuchs sicher. Solange
seine und die anderen Homepages offline seien, finden Opfer
von Abzockern dort keine Informationen über das richtige
Verhalten gegenüber der "mafiös strukturierten
Nutzlosbranche".
Zeitgleich zu den Attacken startete auch wieder der vermehrte
Versand von Rechnungen und Zahlungsaufforderungen durch
die "DIS - Deutsche Inkassostelle GmbH" und dem "Collector
Forderungsmanagement". Diese Firmen wickeln das Mahnungswesen
für Webseiten wie nachbarschaftspost.com, mega-downloads.net,
opendownload.de und andere ab.
Bei ungerechtfertigten Rechnungen von Abofallen sollte
man in keinem Fall zahlen. Die folgenden Mahnungen und
Drohungen besitzen meist keine Grundlage. Rechtlich verbindliche
Hilfe bieten Verbraucherzentralen und Rechtsanwälte.
Weitere Informationen über Abzocker, Abofallen und
Nutzlosdienste finden Sie derzeit im netzwelt-Forum oder
bei antispam.de, boocompany.com und computerbetrug.de. |