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Rechtsmissbrauch als Geschäftsidee - Sparte Adressbuchbetrug
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Rechtsmissbrauch beim Adressbuchbetrug:

Adressbuchbetrüger arbeiten mit dem Trick der Unterschriften Erschleichung.
Aber
eine Unterschrift zu erschleichen ist noch kein Geschäft - das eigentliche Geschäft beginnt erst danach - dem Opfer muss klargemacht werden, dass es sich durch die Unterschrift zu Zahlungen verpflichtet hat. Und das dies rechtlich unanfechtbar sei.

Dem Betrogenen wird in Mahnschreiben klargemacht, dass nicht er, nicht der Betrogene durch das Gesetz geschützt ist - sonden der Betrüger.  Der eigentliche Betrug ist also die juristische Irreführung des Opfers nach der Unterschriftenerschleichung.

Wichtigste Voraussetzung dafür: Die erfolgreiche Desinformation des Opfers über die tatsächliche juristische Lage. Und das kann nur gelingen, wenn der Betrüger das Informationsmonopol hat - weshalb das Internet mit einem offenen Meinungsaustausch für Trickbetrüger zu einer äusserst geschäftsschädigenden Eirichtung geworden ist. Hier könnte den Betrügern nur eine Einschränkung der Meinungsfreiheit wieder rosige Zeiten bescheren.
Nur wenn man die Bürger so einschüchtern kann, dass sie nicht mehr wagen "das Maul aufzureissen" werden für Betrüger die Geschäfte wieder besser werden. Siehe auch Einschüchterungsmethoden der Adressbuchbetrüger

Die Adressbuchbetrüger liefern ein schaurig trauriges Beispiel dafür, wie leicht unser Rechtssystem missbraucht werden kann - und wie gering das Vertrauen der Bevölkerung in dieses Rechtssystem ist.

Nachdem eine Unterschrift unter einem irreführenden Formular erschlichen werden konnte, beginnt für die Trick Betrüger der letzte Akt - dem Kunden muß klargemacht werden, daß er keine Chance hat, sich zu wehren. Dazu gehört vor allem die gezielte Desinformation in Sachen Rechtsprechung, aber auch die direkte Drohung mit rechtlichen Konsequenzen - per Brief und Telefonanruf. Ein Mittel ist das Verschicken von veralteten Urteilen -
oder von Urteilen, die in einem anderen Kontext ergangen sind -
oder von Urteilen, die als "Ausreisser" der Rechtsprechung - also als Fehlurteile - zu bewerten sind.
Und natürlich gibt es auch Urteile, die durch geschicktes Manipulieren der Umstände erreicht werden konnten.
Bei dieser destruktiven "Aufklärungsarbeit" sind Rechtsanwälte ganz besonders wichtig.
Da es sich bei Rechtsanwälten ja grundsätzlich um "Organe der Rechtspflege" handelt, unterstellt man ihnen natürlich eine objektive und ehrliche Darstellung rechtlicher Zusammenhänge - selbst wenn man weiß, daß der Anwalt fuer eine Partei arbeitet.

Wenn also Rechtsanwälte versichern, daß die Betroffenen vom Gericht nur Kosten und Ärger zu erwarten haben, aber gewiss keine Aussichten auf Entlassung aus dem "Vertrag", wenn diese "Rechts"anwälte das dann auch noch mit Urteilen und Paragraphen, mit Rechtskommentaren und Zitaten belegen, dann kommt wohl jeder Laie ins Wanken.
(Beispiel Zitat RA Öllers: "...Damit ist ein wirksamer Vertrag geschlossen worden §§ 157, 305ff BGB...Ein Rücktritt ist unter keinem gesetlichen Gesichtspunkt möglich... § 14 BGB ...
Die Saat des Misstrauens gegen das Rechtssystem fällt - leider - auf fruchtbaren Boden.
Den traurigen Beweis für dieses tatsächlich weit verbreitete Mißtrauen gegen das Recht liefern die tatsächlich äusserst erfolgreichen Geschäfte der Adressbuchbetrüger - denn seit sie ihre Geschäftsidee "Unterschriftenerschleichung" mit der juristischen Ergänzung einer scheinbar objektiven Rechtsberatung über die Aussichtslosigkeit einer Gegenwehr abgerundet haben, fließen die Millionen ohne Unterlass.
Das Vetrauen in das Recht - also das Vertrauen auf ein "gerechtes Recht" - ist aber die Grundlage eines demokratischen Staates und einer "menschlichen" (humanitären) Gesellschaft. Dabei muss daran erinnert werden, dass die Formulare millionenfach ausgeschickt werden und zigtausende von Betroffenen in der oben beschriebenen Art und Weise bearbeitet werden.
Der "Rechtsstaat" wird auf breiter Front unglaubwürdig gemacht. So etwas geht an die Grundlagen eines demokratischen Staates.

Jeder der bezahlt, obwohl er sich für betrogen hält, tut dies, weil er nicht mehr daran glaubt, dass das Recht ihn schützen kann. Er glaubt also, daß das Recht nicht ihm, sondern den Betrügern hilft.

Die durch die betrügerischen Firmen und ihre Inkasso Anwälte verbreitete rechtliche Desinformation kann nur dann korrigiert werden, wenn jeder Bürger sein Rechtsgefühl offen äussern und sich mit anderen austauschen kann.

Wenn es aber schon zum Risiko wird, sich im Internet offen zu äussern, wo soll dann der "homo politicus" herkommen - der mündige Bürger, ohne den eine Demokratie nicht geht.
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